Hexenangst (5/5) – Saturns Kinder

By |2023-10-28T12:00:56+00:00Januar 20th, 2019|AnGSt|

Der Planet Saturn ging als Patron der Hexen aber auch der Melancholiker und Faulpelze in die Geschichte ein. Seine Deutung beeinflusste nicht nur das Hexenbild, sondern definierte auch den „bösen Menschen“. Die „Kinder des Saturn“, wie sie bereits die Zeitgenossen nannten, waren sozial Auffällige oder gesellschaftlich Geächtete, die dem Glauben nach vom „Melancholieteufel“ beherrscht werden und daher zur Kriminalität, Depression, Wahnsinn und Selbstmord neigen. Die modernen Ansichten von Straftätern, Armen und psychisch Kranken bauen auch heute noch auf der Saturn-Vorstellung auf. […]

Hexenangst (4/5) – Kinder des Bösen

By |2023-10-28T12:31:20+00:00Januar 5th, 2019|AnGSt|

Der „Weltangst“ entsprang nicht nur die Vorstellung von einem Diesseits, in dem der Mensch Zeit seines Lebens vom Bösen, Feindlichen und Dämonischen bedrängt wird, sondern auch ein sehr pessimistisches Kindbild. Zwar betrachteten die Theologen und Juristen das Kind als besonders gefährdet und schutzbedürftig. Ihr Kindbild kannte jedoch auch die Vorstellungen vom „bösen Kind“, das von Geistern und Dämonen besessen ist oder als fleischgewordene Teufels- und Hexenbrut, unersättlicher Wechselbalg, rachelüsterner Wiedergänger, Teufel, Wahrsager, Prophet, Geisterbeschwörer, Sodomit, Ketzer, Zauberer und Hexe in Erscheinung treten kann. […]

Hexenangst (3/5) – Boshafte Kreaturen

By |2023-12-25T09:34:55+00:00Dezember 22nd, 2018|AnGSt|

Die Hexenvorstellung ist ein archetypisches Feindbild, das einer uralten Menschenangst entsprang. Es kann problemlos auf jeden Gegner projiziert werden und lässt immer genügend Spielraum für weitere Interpretationen zu. Kein Wunder, konnte der Vorwurf der Hexerei daher auch jeden treffen, jeden Mann, jede Frau und jedes Kind. Tatsächlich definierten sich die historischen Hexen nicht durch ihr Geschlecht oder Alter, sondern vor allem durch ihren gesellschaftlichen Stand. Vor Gericht wurde ihnen fast immer zweierlei vorgeworfen: ein boshaftes Wesen und das Betreiben von Schadenzauberei. […]

Hexenangst (2/5) – Gefallene Engel

By |2023-11-22T16:28:54+00:00Dezember 10th, 2018|AnGSt|

Die volkstümliche Hexe ist ein magisches Wesen, das sich durch die Luft bewegt und seine Gestalt verändern kann. Sie steht symbolisch für die natürlichen Urängste des Menschen, die Angst vor den Naturgewalten, vor Krankheiten, dem Unheil und dem Tod – die „wie aus heiterem Himmel“ über ihn hereinbrechen können. Die christliche Hexe dagegen weist durchwegs menschliche Züge auf. Sie wurde von den Theologen, Juristen und Landesherren zum schlimmsten „Feind“ innerhalb der Christgemeinde hochstilisiert, verkörperte letztlich aber vor allem deren Angst vor der Sünde, der Bosheit und dem Ungehorsam. […]

Hexenangst (1/5) – Fliegende Wesen

By |2023-11-22T16:19:57+00:00November 26th, 2018|AnGSt|

Die Hexe symbolisiert seit jeher die Urängste des Menschen. Aus Sicht der Angstgeschichte kennt das Zeitalter der Hexenfurcht daher auch keinen Anfang und kein Ende. Es gab aber einmal eine Zeit, als sie in ganz Europa – und über seine Grenzen hinaus – zum Politikum wurde und zu pogromartigen Ausschreitungen geführt hat. Die Reihe Hexenangst gibt einen Einblick in das Hexenthema, das bis heute seine Aktualität nicht eingebüsst hat – und mit Gewissheit auch in Zukunft nicht einbüssen wird. […]

Symbole der Angst (3) – Die Katze

By |2023-10-28T12:36:11+00:00November 11th, 2018|AnGSt|

Seit jeher wird die Katze als ein unheimliches und diabolisches Tier beschrieben, das übernatürliche Kräfte besitzt. Sie kann dem Glauben nach nicht nur Unheil bringen und in die Zukunft sehen, sie hat auch Umgang mit Teufeln und Hexen. Schon immer hat sich der Mensch Rituale und Geschichten ausgedacht, um seine (Ehr-)Furcht vor den Katzen bewältigen zu können und ihre Magie für sich nutzbar zu machen. […]

Wie die Angst den Teufel erfand

By |2023-10-29T07:42:32+00:00September 28th, 2018|AnGSt|

Die Geburtsstätte des Teufelglaubens ist der Nahe Osten. Hier machte sich seit dem 3. Jahrhundert v. Chr. eine düstere, pessimistische Weltsicht breit, die in der Philosophie und den Religionswissenschaften als „Weltangst“ bezeichnet wird. Popularisiert wurde sie durch die Gnostiker und frühen Christen. Sie haben mit ihren Dämonen- und Geistervorstellungen aber nicht nur das Bild vom Teufel geprägt, sondern auch die Menschheit in „Gute“ und „Böse“ unterteilt. […]

Die Maori und die Angst

By |2023-11-16T07:50:42+00:00September 14th, 2018|AnGSt|

Die Angst hat ein Janusgesicht. Einerseits ist sie das „freudige“ Aufgeregtsein und das „drängende Verlangen“ nach etwas oder jemandem. Andererseits ist sie das „beunruhigende“ Aufgeregtsein, das den stets drohenden Tod erahnen lässt. Den frühen Naturvölkern war das Doppelgesicht der Angst noch bekannt. Auch die Maori, deren polynesische Vorfahren vor ungefähr 6‘000 Jahren von Südostasien aus aufbrachen und den pazifischen Raum eroberten, besassen noch das natürlich-ganzheitliche Angstverständnis. Es offenbart sich in ihrer religiösen Vorstellungswelt, ihren kulturellen Ritualen und in ihrer Sprache. […]

Der Angstmann

By |2023-10-29T07:45:40+00:00März 29th, 2018|AnGSt|

Den Angstmann gibt es wirklich. Im Gegensatz zu früher verrichtet er sein grausames Metier jedoch heutzutage zumeist nicht mehr offiziell und in aller Öffentlichkeit. Bekannt war er einst unter den Berufsbezeichnungen „Henker“, „Scharfrichter“ oder „Nachrichter“. Seine Handlanger waren die Folterknechte, die unter seinem Kommando Verdächtige verstümmelt und Verurteilte hingerichtet haben. Der Bangemann, wie er auch hiess, war aber nicht nur der Schrecken der Diebe, Mörder oder Vergewaltiger. Sogar seine christlichen Mitbürger fürchteten sich davor, ihm zu nahe zu kommen. Dabei hatte auch der Angstmann mit Ängsten zu kämpfen. […]

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