Angstzeiten kennt jede Epoche. Die Ereignisse, die sie kennzeichnen, gehen immer ins Kollektivgedächtnis ein und schreiben selbst wieder Geschichte. Auch die „Grosse Furcht“ von 1789 war eine solche Zeit der Angst. Sie steht nicht nur am Beginn der Französischen Revolution, einer der wichtigsten Episoden der europäischen Geschichtsschreibung. Sie verlieh dem französischen Volk auch den nötigen Antrieb, um das Aussehen des Okzidents für immer zu verändern.
Kapitel: Eckdaten – Die Wege der Grossen Furcht – Erster Akt eines Dramas: Gewaltherrschaft und Aristokratenkomplott – Die Grosse Furcht greift um sich – Feinde und Daueralarm – Auslöser der Panik – Die Angstverbreiter – Zweifler und Maulhelden – Das Hirngespinst und seine Ursachen – Die wirklichen Angstauslöser
Eckdaten
Die Historiker gaben ihr den Namen die „Grosse Furcht“ (La Grande Peur). In der Champagne und vielen anderen französischen Landstrichen nennt man sie die Zeit „der Furcht“, „der panischen Angst“ oder „des Schreckens“; im Südwesten spricht man noch heute vom „Jahr der Furcht“.
Die Geschichtswissenschaft datiert den Beginn der Grossen Furcht auf den 20. Juli, ihr Ende auf den 6. August 1789. Was sich nach einer langen Schreckenszeit anhört, war also in Wahrheit ein kurzes Intermezzo. Nur gerade siebzehn Tage brauchte es, um in einem Jahrhundert der Pferde und Kutschen fast das gesamte französische Volk in Erregung, in Angst und Schrecken zu versetzten. Was wirklich lange Zeit benötigte, war der Heilungsprozess der traumatisierten Franzosen und Französinnen. In ihrem emotionalen Gedächtnis blieb die Grosse Furcht bis weit ins 19. Jahrhundert hinein omnipräsent.
Die Furcht ist zwar nicht, wie die Zeitgenossen dazumal glaubten, überall und zur selben Zeit in den französischen Landprovinzen und Dörfern ausgebrochen. Sie hat aber nachweislich dazu beigetragen, die Einberufung der Pariser Nationalversammlung am 4. August 1789 vorzubereiten. Symbolische sieben Tage später verkündeten ihre Abgeordneten nicht nur das Ende des Ancien Régime. Auch die jahrhundertwährende Herrschaft des Feudalismus‘ und mit ihm die 3-Stände-Gesellschaft Frankreichs waren von nun an Geschichte.
Die Wege der Grossen Furcht
Aus historischer Sicht kann man heute eine Handvoll grosser Angstwellen ausmachen, die in diesem Sommer das Land überschwemmten – vom westlich gelegenen Ruffec bis zu den Pyrenäen, von der im Osten gelegenen Franche-Comté bis ans Mittelmeer. Sie teilten sich in fast unzählige Teilströme und Verästelungen auf, die letztlich fast jeden Winkel des damaligen Reichs und damit ein Millionenvolk erreichten.
Ihren Anfang nahm die Grosse Furcht am 20. Juli in der westfranzösischen Landschaft Mauges sowie in der Stadt Nantes (Poitou). Am Tag darauf brach sie in der nördlich von Nantes gelegenen Provinz Maine aus. Im Osten nahm sie am 22. Juli ihren Anfang (Franche-Comté). Von hier aus erfasste sie den gesamten östlichen und südöstlichen Teil Frankreichs. In der Champagne kam sie am 24. Juli in Romilly, Maizières-la-Grande, Origny und anderen Nachbarorten auf. Am 26. Juli erreichte sie die nördlich liegenden Gemeinden Clermontois und Soissonnais. In Ruffec hielt sie am 28. Juli Einzug und breitete sich nach Süden bis unter anderm über das Plateau Central und ganz Aquitanien aus. Am 4. August schwappte sie nach Barjols in der Provence über und am 6. August erreichte sie Lourdes am Fusse der Pyrenäen.
Was aber hat die siebzehn Tage des Schreckens überhaupt erst ausgelöst?
Erster Akt eines Dramas: Gewaltherrschaft und Aristokratenkomplott
Das Frankreich des 18. Jahrhunderts wurde von der 3-Stände-Gesellschaft geprägt. Der 1. Stand umfasste Personen königlichen bzw. adligen Geblüts, der 2. Stand die Geistlichkeit. Der 3. Stand setzte sich aus der gesamten restlichen Bevölkerung zusammen: Bauern, Handwerker, Tuchhändler, Lehrer, Bettler und viele mehr aber auch Kaufmänner und Bankiers. Die ersten beiden Stände waren von jeglicher Steuer befreit und genossen spezielle Privilegien, die mit weiteren, willkürlich festgelegten Abgaben einhergingen (Grundherrenrecht).
1789 stand das Ancien Régime an einem Scheidepunkt. Bereits seit Jahrzehnten beherrschten politische und soziale Krisen das Land. Nun bahnte sich eine nie dagewesene Wirtschafts- und Finanzkrise an. Frankreich stand vor dem Bankrott.
Der Absolutismus hatte seinen Zenit der Herrschaft längst überschritten. König Ludwig XVI. (1754-1793) besass kaum mehr die nötige Macht, um seinen Willen durchzusetzen. Die Aristokraten ihrerseits versuchten alles, um die „Staatsgewalt“ wieder an sich zu reissen. Erfolgreich blockierten sie alle Reformversuche der königlichen Verwaltung.
Der rechtlose 3. Stand trug währenddessen die gesamte Steuer- und Finanzlast des Landes. Einige seiner Angehörigen waren zu Reichtum gekommen. Jetzt forderten sie ein politisches Mitspracherecht und eine Reform des Steuersystems. Nur die grosse Masse beschäftigte sich mit dem, womit sie sich schon immer beschäftigt hat: der Angst vor Arbeitslosigkeit und Hungertod.
Die finanzstarken Abgeordneten des 3. Standes versammelten sich am 17. Juni 1789, um ihre Forderungen durchzusetzen. Einige Tage später erklärten sie sich zur verfassungsgebenden Nationalversammlung. Am 20. Juni wurde offiziell die Französische Revolution ausgerufen.
Einige Tage später, am 26. Juni und 1. Juli, bezogen Militäreinheiten in den Strassen von Paris Stellungen. Sie sollten in der von Angst und Hunger regierten Stadt wieder für Ruhe und Ordnung sorgen – so jedenfalls das Argument des Königs, um seinen Befehl zu rechtfertigen. Tatsächlich jedoch war ihr Auftrag, die Massen ruhigzustellen und eine Regierungsübernahme zu verhindern. Die Abgeordneten der Nationalversammlung und ihre Anhänger fühlten sich durch den Aufmarsch der königlichen Soldaten bedroht. Sie protestierten und warnten die Bevölkerung vor der Gefahr einer Gegenrevolution, die das Erreichte wieder rückgängig machen und den 3. Stand erneut dem alten Regime unterwerfen sollte.
Von nun an machte ein Gerücht die Runde, das den weiteren Verlauf der Geschehnisse prägen sollte: das Gerücht von einer Verschwörung der Aristokraten. Ihm zufolge hatte der Adel nicht nur ausländische Truppen angefordert, damit sie ihn im Kampf gegen die Revolutionäre unterstützen. Er hatte auch Agenten und Räuber in die Provinzen ausgesandt, um die Landbevölkerung in „Angst und Schrecken“ zu versetzten. Sie sollten durch das Streuen von Lügen und vor allem auch durch Überfälle die politisch-wirtschaftliche Lage des Landes noch mehr destabilisieren.
Für die Einwohner von Paris war die Belagerung ihrer Heimatstadt ein sicheres Zeichen dafür, dass sie kurz davorstand, zerstört und geplündert zu werden. Die Besitzenden des 3. Standes befürchten plötzlich, ihren Reichtum an den Mob zu verlieren. Unter den Klein- und Grossrentnern, wie auch den Oligarchen der Handels- und Finanzwelt ging jedoch nicht nur die Angst um, sie könnten ihr Vermögen und ihre Investitionen einbüssen. Sie ängstigten sich auch vor der Forderung der Ärmsten, die das Grundrecht auf Privateigentum abgeschafft sehen wollten.
Bis dahin hatten die Abgeordneten und ihre Verbündeten an eine gewaltlose Revolution geglaubt, waren König und Adel doch schon seit langem von ihrer Finanzkraft abhängig. Der Aufmarsch der königlichen Truppen und die Unruhen in der Stadt belehrten sie jedoch eines Besseren. Um zu retten, was noch zu retten ist, stellten sie sich an die Spitze der nun zur Gewalt aufrufenden Revolutionsbewegung, die jetzt von den Ärmsten beherrscht wurde. Um ihr Vermögen nicht zu verlieren, schlossen sich sogar manche Adlige und Geistliche der Revolution an.
Schon bald begann die hungernde Stadtbevölkerung, die sich bereitwillig um die Vertreter der Nationalversammlung scharte, in den Strassen zu revoltieren an. Am 12. und 13. Juli kam es zu spontanen Menschenansammlungen und auf dem Ludwig XV.-Platz zu einem Zusammenstoss mit der königlichen Kavallerie. Die Ämter des Stadtzolls, die als Symbole der erdrückenden Steuerlasten galten, wurden zerstört. Doch nicht nur die Vernichtungswut trieb die Massen an, sondern vor allem auch die Suche nach Waffen. Am 13. Juli versammelten sich die Bürger und Bürgerinnen von Paris vor dem Rathaus und verlangten schreiend nach ihnen.
Ihren ersten Höhepunkt erreichte die nun vor nichts mehr zurückschreckende Revolution am 14. Juli mit dem Sturm auf die Bastille. Das berüchtigte, jedoch kaum noch genutzte Gefängnis war dafür bekannt, dass es einen grossen Schiesspulvervorrat lagerte. Sechs Tage später begann die Grosse Furcht über das Land hinwegzufegen – auf den Tag genau einen Monat nach Revolutionsbeginn.
Die Grosse Furcht greift um sich
Im Jahre 1789 umfasste der 3. Stand geschätzte 98% der französischen Bevölkerung. Er setzte sich jedoch nicht überwiegend aus Stadt-, sondern aus Landbewohnern zusammen. In den Städten gab der Kapitalismus den Ton an. Auf dem Lande hingegen ging es wie immer ums Existenzielle. Die Erntezeit stand vor der Tür, als in Paris die Revolution ausbrach.
Aufgrund der Wirtschafts- und Finanzkrise nahmen bereits seit dem Frühling auch auf dem Land die revolutionären Gefühle zu. Kein Wunder, war auch die Landbevölkerung sehr schnell von einem Adelskomplott überzeugt und auch davon, dass die Verwüstung und Plünderung ihrer Dörfer bevorstünden. Als die Kunde aus Paris kam, dass die inneren Feinde auf dem Wege zu ihnen seien, galt ihre Aufmerksamkeit auf einmal nicht mehr ihren unmittelbaren Unterdrückern, die sie die letzten Monate mal wieder mit Aufständen unter Druck zu setzen versucht hatten. Vielmehr wurde ihre Angst dank der Schreckensnachrichten aus der Stadt nun auf die angeblich anrückenden Räuberscharen und Invasoren gelenkt.
Im Sommer 1789 befand sich die gesamte Landbevölkerung in Sprungbereitschaft. Ende Juli standen die Bauern, nur noch angetrieben von ihrer Angst, mit Knüppeln, Sensen und Flinten ausgerüstet bereit, um gegen die Feinde vorzugehen. Etliche Falschnachrichten, die von ihrem Anrücken kündeten und ebenso viele unwahre Meldungen über gewaltsame Plünderungen, Brandschatzungen, Vergewaltigungen und Morde in benachbarten Provinzen machten von nun an die Runde und lösten die Grosse Furcht aus.
Die Falschmeldungen, deren Angaben sich laufend veränderten und die sich über das ganze Land zerstreuten, stellten fast immer eine Kombination von Alltagsgerüchten, Soldatengeschichten und Erinnerungen an Gelesenes oder Gehörtem dar. Vor allem die Zahlenangaben in den Quellen müssen heute mit Skepsis betrachtet werden. Sie lassen vermuten, dass es sich – wie in den mittelalterlichen Chroniken – um Übertreibungen handelt. In Champniers (Périgord) beispielsweise hiess es zuerst, zweitausend Räuber würden anrücken, wenig später berichtete man von sechs-, dann vierzehn-, achtzehn- und schliesslich hunderttausend anrückenden Feinden.
Feinde und Daueralarm
Je nach geopolitischer Lage und politischem Bündnis fürchtete sich die Landbevölkerung vor verschiedenen fremdländischen Militärs. In Ostfrankreich ängstigte man sich vor dem Einfall der Deutschen, in der Dauphiné vor den Savoyern, in der Bretagne und Normandie vor den Engländern und in Aquitanien vor den Panduren und Mauren. Andere ängstigten sich vor dem Einfall der Spanier oder Polen.
Die grösste Angst hatten sie jedoch vor den Räubern. Unter ihrer Bezeichnung wurden vor allem die hungernden Stadtbewohner zusammengefasst: Bettler, Vagabunden, Arbeitslose, Aufständische, Diebe, Schmuggler oder ehemaliger Galeerensträflinge usw. Sie galten als traditionelle Landplage, durchstreunten sie doch immer wieder das Land auf der Suche nach Nahrung und Arbeit und begingen zahllose Delikte.
Wie jedes Jahr ging auch im Winter 1788 auf dem Land die Angst vor Räubern um. Mitte Juli 1789, als die Erntezeit vor der Türe stand, erreichte sie aber angereichert durch die Angst, das Land sei nunmehr zahlungsunfähig geworden und ohne politische Führung, ihren Höhepunkt. Vor der Revolution hatte man geglaubt, dass die Räuber kommen könnten. Nun ging man davon aus, dass sie kommen werden.
Auf dem Lande stellten sich die erregten Gemüter bereits das Schlimmste vor. Die Frauen sahen sich schon vergewaltigt und ihre Kinder ermordet, die Männer ihrerseits das Feld verwüstet und das Vieh gestohlen. Erfahrungen, die sie schon in der Vergangenheit mehrfach gemacht und sich in ihrem emotionalen Gedächtnis eingeprägt hatten. Die Landbevölkerung begann ungeduldig auf das Läuten der Sturmglocken zu warten, das die Ankunft der Feinde für gewöhnlich ankündigte. Doch die liessen auf sich warten.
Angespannt begannen die Leute auf dem Land nun mit geschärften Sinnen aufmerksam ihre Umgebung zu beobachten. Wie die Quellen berichten, schien es ihnen, als ob nun plötzlich überall nur noch Gefahren lauern und jede Bewegung eine Bedrohung darstellen würden. Die Überlieferungen offenbaren, wie gross und beinahe unerträglich die Anspannung unter den Einwohnern gewesen sein muss. Das so nötige Ventil, um die überschüssige Energie loszuwerden, fanden sie schliesslich in zahlreichen Anlässen – die sie selbst herbeiführten.
Auslöser der Panik
Nicht nur der Angstmechanismus im Gehirn jedes einzelnen Landbewohners schlug 1789 Daueralarm, auch die Glocken in den Dörfern läuteten schliesslich zeitweise vierundzwanzig Stunden sturm. Kündigten sie eine Bedrohung an, reagierte die Landbevölkerung angstgemäss mit Flucht oder Mobilisierung. Viele flohen in die Wälder oder verliessen die Gegend mit ihren wenigen Habseligkeiten. Die Strassen wurden mit Flüchtlingen überflutet. Andere wiederum versammelten sich und rüsten sich zum Angriff. Sie organisierten die Verteidigung der Gemeinde, stellten Wachen auf, schickten Spähtrupps aus und bauten das Dorf zur Festung um – und dies alles unter der Führung der althergebrachten Autoritäten, den adligen Grundherren, Dorfvorstehern und Pfarrern.
Die Glockenstürme, die den Beginn der Grossen Furcht in den Regionen und Dörfern markierten, wurden – wie man heute weiss – fast ausschliesslich durch Ansässige oder Durchreisende ausgelöst. Betrunkene, heimkehrende Bauern und Arbeiter, Hochzeitsgäste, Arbeitslose ohne Ausweise, nächtliche Besucher oder aber Streitereien zwischen Taglöhnern und Pächtern oder Wilddieben und Jagdhütern liessen immer wieder die Glocken Grossalarm schlagen.
In manchen Fällen wurden die Paniken tatsächlich durch einzelne Landstreicher, Diebe, Schmuggler oder ausgehungerte Kleinfamilien ausgelöst, die man im Gehölz vorfand. Die zahlreichen Meldungen der Holzfäller und Jäger, die von Landstreichern in den Wäldern berichteten, stellten sich jedoch immer wieder als unwahr heraus.
Besonders oft versetzten die dörflichen Verteidigungsmassnahmen selbst die Einwohner in Angst – und in ihrem Fall leider zu Recht. Denn vor allem die zum Schutze der Dörfer aufgestellten Bürgerwehren liessen die Alarmglocken kaum mehr zur Ruhe kommen. Das Warten auf die Feinde verkürzten sich ihre Mitglieder nämlich fast ausschliesslich damit, die bäuerlichen Nahrungsvorräte zu beschlagnahmen und die meisten Befürchtungen der Frauen und Männer in die Tat umzusetzen.
Der Daueralarm und die Erwartung des Schlimmsten führten letztlich zu sehr bizarren Vorfällen. Im ganzen Reich wurde immer wieder Alarm ausgelöst, weil weidende Tiere, nächtlich durchfahrende Wagen oder ein beobachtetes Rascheln am Waldrand die angstgenährte Phantasie den Landleuten Gefahren vorgaukelten, wo keine waren. Die weitverbreitete Angst vor dem Wald trug ebenfalls das ihre dazu bei.
Auszüge aus einem Bericht von Jean-Louis Barge, Sekretär der Gemeinde Lavalla (Saint-Etienne):
Der Sekretär Barge rief nach Erhalt einer Gefahrenmeldung zu den Waffen. Doch nur einige wenige Männer folgten seinem Ruf:
„Ich hatte kaum Leute unter mir, denn die meisten Männer hatten den Kopf verloren und waren geflohen.“
In der Nacht kehrten die Geflohenen zurück. Am Morgen darauf gab Barge den Befehl, diejenigen Männer zu erschiessen, die es wagen würden, noch einmal zu fliehen. Als man aufbrach, um den Räubern entgegenzumarschieren, kam ein Bauer aus einem Nachbardorf angelaufen und schrie, der Feind sei im Anmarsch. Erneut brach Panik aus:
„Schrecken und Verzweiflung griffen um sich. Man hörte nur noch Schreie und das Gejammer der Frauen, Kinder und Greise. Es war das traurigste Schauspiel, das man sich vorstellen kann. Marie Pacher, die Frau des Martin Matricou, zitterte so sehr, daβ sie die Suppe aus der Kelle verschüttete, die sie gerade in der Hand hielt, wobei sie aus vollem Halse schrie: ,Ach meine armen Kinder, sie werden umgebracht!‘ usw. Ihr Mann, obwohl von kräftiger Statur, war überaus furchtsam und wollte sie beruhigen … Marion, hab keine Angst!‘ Und während er so in unsicherem Ton zu ihr sprach, sah man ihn zittern. Er wollte um keinen Preis mit uns marschieren.“
Ein Teil des Bataillons floh erneut. Anstatt gegen die Feinde loszumarschieren, ging man auf die Suche nach den Deserteuren. Schliesslich machte sich Barge mit den noch vorhandenen Männern nach Saint-Chamond auf. Aber die Panik, die durch ein falsches Gerücht ausgelöst worden war, war vorüber. Er und seine Leute wurden belobigt, bewirtet und dann nach Hause geschickt:
„Bei der Ankunft in Lavalla sah ich keine traurigen Gesichter mehr. Die Kneipen waren voll.“
Die Angstverbreiter
Ein zentrales Merkmal der Grossen Furcht war die ungeheure Geschwindigkeit, mit der Gerüchte und falsche Befehle eine Verbreitung fanden. Dabei wurde eine Nachricht solange weitergetragen, wie der Gefahrenmelder festen Boden unter seinen Füssen hatte. Durch die Täler breitete sich die Grosse Furcht besonders schnell aus. In manchen Fällen nahmen die Meldungen ab, sobald sie überquert waren und das Gefälle zunahm. Die Berge stellten jedoch zumeist ebenfalls kein Hindernis dar. Tatsächlich liess ein Fluss ohne Brücke den guten Willen der Boten sehr viel öfter erlahmen.
Ein weiteres Hauptmerkmal der Grossen Furcht war, dass es sich bei den Überbringern von Gerüchten und Falschbefehlen in der Regel um einzelne Personen gehandelt hat, die sie ohne Auftrag in Umlauf setzten. Ein Ruf nach Hilfe oder die Meldung eines Einzelnen, der das nächste Dorf oder die nächst gelegene Kleinstadt erreichte, brachte für gewöhnlich die ganze Panikmaschinerie in Gang.
Obwohl man nach den Urhebern falscher Gefahrenmeldungen und Befehle suchte, liessen sich diese in den allerwenigsten Fällen ermitteln. Einerseits gingen viele Informationen innerhalb der schon dazumal aufgeblähten Bürokratie unter. Andererseits reagierten die Verantwortlichen, noch bevor sie über genügend Beweise für die Echtheit der Angaben verfügten. Schliesslich war man fest davon überzeugt, dass die Bedrohung real sei und ein Angriff unmittelbar bevorstehe.
Dass man die Urheber nicht ohne weiteres ausmachen konnte, hatte aber vor allem auch mit dem Status der hauptsächlichen Angstverbreiter zu tun. Die Warnungen wurden nämlich nicht, wie man vermuten würde, in erster Linie über das Strassennetz in die anderen Teile des Reiches befördert. Vielmehr verbreiteten sie sich von Stadtverwaltung zu Stadtverwaltung, von Pfarrei zu Pfarrei und von Grundherrschaft zu Grundherrschaft.
Der Landadel und die Geistlichkeit taten sich besonders oft als Auslöser der Paniken hervor. Sie sandten ihre Diener, Kuriere oder Postillione aus, die nicht nur ihre Briefe überbrachten, sondern auch Angst und Schrecken in den Dörfern verbreiteten. Aber auch die verschiedenen Behörden lösten Paniken aus. Die meisten Dorf- und Stadtverwaltungen stellten etliche Eilbriefe aus, um angrenzende Orte über eine angebliche Bedrohung zu informieren. Das Komitee von Evreux alleine beispielsweise sandte einmal an ganze hundertzehn Landgemeinden ein Rundschreiben aus, um vor einer fiktiven Gefahr zu warnen.
Auszug aus einem Bericht, Episode auf der Strasse von Confolens:
Ein aus Saint-Michel kommender Müller stiess auf einen Brettschneider, der gerade nach Hause eilte, um sein Gewehr zu holen. Er hatte gehört, dass die Gendarmerie vor Saint-Georges stehe und Hilfe gegen eine Räuberbande benötige. Der Brettschneider forderte den Müller auf, seine Pferde anzutreiben und die Stadt zu alarmieren. „Habt keine Angst“, erwiderte der Müller „es werden Leute kommen“. Daraufhin pirschte er los und rief sämtliche Einwohner zu den Waffen. Doch weder war die Bürgerwehr in Nöten noch waren irgendwelche Räuber in der Gegend unterwegs. Beide wurden wegen der Verbreitung von Falschmeldungen ins Gefängnis geworfen.
Zweifler und Maulhelden
Das Streuen von Falschmeldungen wurde vor allem durch den Drang zur Pflichterfüllung gefördert. Man fühlte sich verpflichtet, sein Dorf, seine Pfarrgemeinde, Nachbarn oder Freunde zu warnen. Es gab aber auch Leute, die den Gerüchten und Gefahrenmeldungen keinen Glauben schenkten. Und wie das mit der Angst so ist, hat sie denn ein ganzes Volk im Griff, mutierten diese Ungläubigen fast immer zu Verdächtigen. Ihnen warf man im Allgemeinen vor, mit den Räubern und Konterrevolutionären unter einer Decke zu stecken.
Die Zweifler wurden aber nicht nur verdächtigt, dem Feindesclan anzugehören. Ihre Weigerung, die Gefahrenmeldungen als solche anzuerkennen, führte schliesslich auch dazu, dass sich etliche Boten nicht ernst genommen und beleidigt fühlten. Besonders oft wurde den Überbringern vorgeworfen, aus Ängstlichkeit die Bedrohung zu übertreiben, ein Vorwurf, der Blossstellung und Ehrverlust bedeutete.
Die Angst vor Ehrverlust setzte tatsächlich ungeahnte Kräfte frei und noch mehr Gerüchte in die Welt. Viele im Stolz Gekränkte zogen los und versuchten Aufmerksamkeit zu erregen und die Leute gegen den Beleidiger aufzubringen. Jedem, der es hören wollte, erzählten sie von der bevorstehenden Bedrohung, von der die Autoritäten angeblich nichts wissen wollten. Sie bewirkten, dass sich das Angstpotenzial der Landbevölkerung sogar noch erhöhte und mit ihm die Aggression, die sich nun immer öfter auch gegen die Verantwortlichen wandte.
Andere wiederum sahen die Chance gekommen, bei ihren Mitmenschen die gewünschte Beachtung zu wecken, um ihrer Angst vor der eigenen Bedeutungslosigkeit entgegenzuwirken. Sie erzählten in den buntesten Farben von ihren Zusammenstössen mit Landstreichern, Dieben und Mördern, die, wie die Autoritäten nach eingehenden Untersuchungen feststellten, überhaupt nicht existierten. Auch zahlreiche Flüchtlinge übertrieben immer wieder die angebliche Gefahr, um sich Gehör zu verschaffen oder um ja nicht für feige gehalten zu werden.
Auszüge aus dem Bericht Lefebvres, Sekretär des Intendanten D’Ablois aus Limoges:
Der Intendant D’Ablois sandte zuerst selbst Gefahrenmeldungen aus. Doch schon kurz darauf dachte er gar nicht mehr daran, dass eine Bedrohung bestehen könnte. Da kam ein Mann aus Rochechouart und kündigte elfhundert Räuber an, die auf dem Anmarsch seien. D’Ablois lachte ihn aus und entgegnete, dass sich die Feinde nicht so schnell zusammenrotten könnten. Der Mann aus Rochechouart ging wieder, doch fühlt er sich – wie vom Sekretär vermerkt wird – ganz offensichtlich in seiner Ehre gekränkt. Als D’Ablois gerade beim Mittagessen war, kam der Leibgardist Malduit im Galopp angeritten, das Gewehr schon in der Hand, und kündigte erneut eine Schar von Räubern an. Doch D’Ablois – der zwischenzeitlich von seinem Sekretär gewarnt wurde, die Boten mit mehr Respekt zu behandeln – zeigte sich auch diesmal unbeeindruckt und beleidigte den Ankömmling:
„Ich hätte nicht gedacht, daβ ein Leibgardist so schnell in Angst geraten könne. Beruhigen Sie sich! Setzen Sie sich zu Tisch und essen Sie ein Kotelett, die Räuber werden Ihnen dazu Zeit lassen.“
Der Leibgardist nahm ihm seine Bemerkungen übel und erwiderte:
„Mein Herr, ich habe keine Angst. Ich entledige mich eines wichtigen Auftrags. Wenn Sie mir nicht glauben, werden andere der Warnung, die ich Ihnen soeben gegeben habe, mehr Aufmerksamkeit schenken.“
Schon bald ging das Gerücht um, der Intendant wolle die Stadt den Räubern überlassen. Am nächsten Tag erschien der Architekt Jacquet und informierte den Intendanten über den Anmarsch von vierzigtausend Spanier. Daraufhin erwiderte dieser:
„Bisher, Herr Jacquet, habe ich Sie für einen vernünftigen Mann gehalten. Heute fürchte ich, daβ Sie verrückt geworden sind. Wie können Sie einem solchen Märchen glauben? Vierzigtausend Spanier! Ruhen Sie sich aus und sprechen Sie mit niemandem darüber, man würde sich über Sie lustig machen!“
Es kam, wie es kommen musste. Der beleidigte Jacques sprach mit jedem darüber. Unruhen breiteten sich aus. D’Ablois geriet ins Visier der Leute, konnte sich aber gerade noch retten. Denn als die Nachricht eintraf, dass überhaupt keine Gefahr bestehe, legte sich die Panik wieder.
Das Hirngespinst und seine Ursachen
Die Französische Revolution ging als Befreiungsakt der Ärmsten in die Geschichte ein. Tatsächlich aber war sie eine Revolution der Reichen. Initiiert wurde sie schliesslich von den Vermögenden des 3. Standes, die von einem „Leben wie die Aristokraten“ träumten und von der Angst vor politischer Machtlosigkeit und Prestigeverzicht getrieben waren.
Die Grosse Furcht hingegen hatte eine andere, fundamentalere Ursache: die Angst vor dem Hungertod. Ausgelöst wurde sie durch die Hungersnöte und die allgemein herrschende Nahrungsmittelknappheit. Beide gehörten zwar zum Alltag der Menschen, doch die ökonomische, soziale und politische Krisenlage, in der sich Frankreich im Sommer 1789 befand, setzte ungeahnte Kräfte frei.
Im Ancien Régime zu leben, bedeutete schliesslich in einem Agrarland zu leben. Traditionelle Anbaumethoden und die Witterung bestimmten das Dasein der Bauern und damit auch das Überleben der Städter, die von ihnen abhängig sind. Es brauchte nur ein schlechtes Erntejahr zu kommen, um die Bevölkerung in Angst zu versetzen. Führten Frost, Dürre oder Hagel zu Ernteausfällen, musste mit Krieg und Plünderungen gerechnet werden. War das Wetter ungünstig und befürchtete man eine schlechte Ernte, wurde aber auch das Korn willkürlich gehortet; die Kornpreise schnellten in die Höhe und die Brotpreise ebenso.
Die Brotteuerung besass im 18. Jahrhundert Selektionsfunktion. Die Hungersnöte liessen die Sterblichkeitsziffern in die Höhe schiessen. Davon betroffen waren ausschliesslich die Ärmsten. Erst wenn genug Kinder und Erwachsene verhungert waren, kam die Güterproduktion mit der Menschenmenge wieder ins Lot, die man angeblich ernähren konnte. „Angeblich“ deshalb, weil 2% der Bevölkerung nicht nur mehr konsumierte als die Mehrheit, sondern die Geschäftemacher unter ihnen in den guten Erntejahren regelmässig die Korn- und Brotpreise künstlich hochhielten, um Profite herauszuschlagen.
Der 14. Juli 1789, an dem die berüchtigte Bastille gestürmt wurde, kennzeichnete nicht nur den symbolträchtigsten Tag der Französischen Revolution. Es war auch just der Tag, an dem das Brot teurer war, als an jedem anderen in diesem Jahrhundert! Der Zeitpunkt für eine nun gewaltsame Revolte hat sich somit fast unweigerlich aufgedrängt. Dass er auch noch mit der Ernte zusammenfiel, war aus historischer Sicht jedoch keine Überraschung. Die Erntezeit, das wichtigste Ereignis der bäuerlichen Lebenskultur, markierte den Anfang etlicher Angstzeiten.
Die Aristokratenverschwörung war ein Hirngespinst, das der Logik entsprang. Tatsächlich jedoch flüchtete fast der gesamte Hofadel gleich bei Ausbruch der gewaltsamen Revolution ins Ausland. Für eine Verschwörung blieb da keine Zeit. In den zahlreichen uns überlieferten Dokumenten werden nicht einmal zehn Personen genannt, die ursprünglich das Gerücht von einem Komplott in Umlauf gesetzt haben. Der „aristokratische Räuber“ selbst hat ebenfalls nie existiert, doch dank der Vorstellung konnte die grosse Angst auf einen alten Feind projizieren werden, der angreifbar war.
In der Gestalt des Räubers kumulierten die schlimmsten Befürchtungen der Landleute in diesem Sommer. Er personifizierte nicht nur die Gefahr des Hungers, sondern schürte auch die Angst vor Gewalt und Tod. Die Räuberangst war daher auch der Hauptträger der Grossen Furcht. Die Vorstellung vom Abtrünnigen, der mit dem verhassten Adel gemeinsame Sache macht, lieferte der Bevölkerung das nötige Feindbild, um ihre angestaute Aggression gegen ein Ersatzobjekt, einen Sündenbock richten zu können. Willkommen war dabei bestimmt auch der Gedanke, sich nun ohne schlechtes Gewissen für vergangene Verbrechen rächen zu können – das emotionale Gedächtnis vergisst schliesslich nie.
Die wirklichen Angstauslöser
Die Räuberangst kam jedes Jahr aufs Neue auf, sowohl vor als auch nach der Grossen Furcht. Weder davor noch danach jedoch führte sie zu einem ähnlichen Ereignis. Kein Wunder, wussten die Abgeordneten der Nationalversammlung und ihre Verbündeten sie doch im Sommer 1789 in ihrem Sinne zu kanalisieren und zu instrumentalisieren.
Tatsächlich hat die Grossen Furcht nur so lange angedauert, wie die Revolution in den Städten in Gefahr war. Zwar fürchteten sich die gutbetuchten Revolutionäre danach nicht mehr vor den adligen Grundherren, dafür aber vor den nun ebenfalls bewaffneten Bauern. Sie forderten nämlich jetzt nicht nur die Abschaffung des Privateigentums, sondern auch des Grundherrenrechts und seiner Privilegien.
Sieben Tage nach der Einberufung der Nationalversammlung wurde zwar offiziell das Ende von Benachteiligung und Rechtlosigkeit eingeläutet (4. August 1789). Während diesen Tagen diskutierten die Abgeordneten der Versammlung aber auch insgeheim ein gewaltsames Vorgehen gegen die Landeinwohner. Die Angst vor einem Bürgerkrieg, der die Preise an der Börse erneut in den Keller hätte fallen lassen, war am Ende jedoch grösser. Zukünftig wurde die politische Isolierung der armen Stadtbevölkerung und Bauern wieder traditionsgemäss über den gesetzlichen Weg betrieben. Wer über kein Vermögen verfügte, hatte auch nicht das Recht, in der Politik mitzureden.
Die grossen Angstwellen entsprangen nicht in Paris. Sie bewegten sich aber letztlich von Clermontois, Soissonnais oder auch Gâtinais ausgehend, auf die Stadt zu. Die vom politisch motivierten Bürgertum aufs Land abgewälzten Ängste samt ihrem Energiepotenzial schwappten am Ende also wieder in die Stadt zurück. Als diese gewaltige Kraft auf ihre wahren Auslöser zurückgeworfen wurde, reagierten diese zuerst mit einer noch rigideren Ausschaffungspolitik, welche die Ärmsten und Arbeitslosen der Stadt verwies, sowie mit einer rechtlichen Bürokratisierung. Ihr Ventil fand sie jedoch letztlich erst in der nun einsetzenden politischen Radikalisierung.
Dass das Angstpotenzial in den engen Städten traditionell grösser ist als auf dem Land, wird auch durch die Grosse Furcht von 1789 belegt. Obwohl sie ein Millionenvolk erreichte, führte sie auf dem Lande nachweislich zu „nur“ zwei Todesfällen. In den Städten, allen voran Paris, sah es anders aus. Alleine die Erstürmung der Bastille kostete fast hundert Menschen das Leben – und die ihr folgenden Massaker noch Tausende mehr. Die Radikalisierung mündeten schliesslich in der Zeit des „Grande Terreur“ (Schreckensherrschaft), die heute – man beachte die Monatsdaten – zwischen Juni 1793 und Juli 1794 angesetzt wird. Etliche Menschen verloren dazumal auf der Guillotine ihre Köpfe. Die Angst vor Verrat und Verschwörung hatte Paris wieder eisern im Griff.
Zitate: Lefebvre, Georges: Die Große Furcht von 1789, in: Geburt der bürgerlichen Gesellschaft 1789, hg. v. Irmgard A. Hartig, Frankfurt a.M. 1979.
Literatur: Furte, François und Richet, Denis: Die Französische Revolution, Frankfurt a.M. 1968; Lefebvre, Georges: La Grande Peur de 1789, Paris 1932; Ders.: Die Große Furcht von 1789, in: Geburt der bürgerlichen Gesellschaft 1789, hg. v. Irmgard A. Hartig, Frankfurt a.M. 1979, S. 88-135; Markov, Walter: 1789, die Grosse Revolution der Franzosen, Köln 1977; Ders. (Hg. u.a.): Die Französische Revolution. Bilder und Berichte 1789-1799, Leipzig 1989.
Bildernachweise: Titelbild) Pixabay.de; Abb. 1) Lefebvre, Georges: La Grande Peur de 1789, Paris 1932; Abb. 2-3) Wikipedia; Abb. 4) Histoire-image.org; Abb. 5) Weber, Hartwig: Kinderhexenprozesse, Frankfurt a. M. und Leipzig 1991; Abb. 6) Harrington, Joel F.: Die Ehre des Scharfrichters. Meister Frantz oder ein Henkersleben im 16. Jahrhundert, München 2015; Abb. 7) Neumeister, Mirjam (Hg.): Die Entdeckung der Kindheit. Das englische Kinderporträt und seine europäische Nachfolge. Katalog zur Ausstellung im Städel Museum (20. April bis 15. Juli 2007) und in der Dulwich Picture Gallery (1. August bis 4. November 2007), Frankfurt a. M. 2007; Abb. 8) Daumier-register.org; Abb. 9) Muenzenwoche.de.