Willkommen auf Angst-Geschichte
Hier dreht sich alles um das Thema „Angst“. Warum? Ich will Ihnen sagen warum:
1. Weil sogenannte „Angsterkrankungen“ heutzutage das grösste Gesundheits- und Sterberisiko in den Industrieländern darstellen und die Lebenserwartung unzähliger Menschen verkürzen. Sie zeigen sich nicht nur im Anstieg physischer und psychischer Krankheiten, sondern auch in der steigenden Anzahl an Gewalttaten und Suiziden oder im zunehmenden Medikamenten-, Alkohol- und Drogenmissbrauch.
2. Weil nur dem Anschein nach Aufklärungsarbeit geleistet wird – und auch kein Interesse daran besteht, etwas an diesem Umstand zu ändern. Tatsache ist: die Informationen, die Sie im Internet finden oder durch Gesundheitsbroschüren und selbsternannte Lebensberater erhalten, umfassen nicht einmal 10% von dem, was die Wissenschaft tatsächlich über die Angst weiss! Dabei werden nicht nur die ältesten, sondern auch die neuesten Erkenntnisse der Forschung ignoriert.
Die Angst ist kein Mysterium und schon gar nicht des „Menschen Feind“. Falls Sie sich also fragen, was diese Angst ist, die so viel Wind macht und die Menschheit zu geisseln scheint, dann sind Sie auf „Angst-Geschichte“ genau richtig! Hier finden Sie Antworten auf diese Frage. Vorneweg gleich ein paar Fakten und Informationen, die Sie überraschen werden!
Fakt 1: In den Wissenschaften existiert bis heute keine universelle, allgemein anerkannte und unumstrittene Definition der Angst. Ausnahmslos jeder Forschungszweig – und bestimmt auch jeder Mensch – hat sogar gleich mehrere (!) Definitionen vorzuweisen. Tatsache ist: Einigkeit darüber, wie die Angst zu definieren ist, besteht eigentlich nur unter denjenigen Leuten, die Sie zu manipulieren und zu beherrschen versuchen und die mit Ihrer Angst Geld verdienen wollen.
Fakt 2: Die Angst macht den Menschen nicht krank. Krank machen ihn vielmehr manche Mitmenschen, die gezielt ein Angsterleben bei ihm auslösen. Tatsache ist: die Angst ist jede Nanosekunde Ihres Lebens präsent, um Sie vor Krankheit, Schmerz und Tod zu bewahren! Ihre Funktion ist es schliesslich, Ihr körperliches und geistiges Überleben zu gewährleisten. Im Gegensatz zu ihr ist es vielen Ihrer Mitmenschen völlig egal, ob Sie morgen tot umfallen! Falls Sie oder Personen in Ihrem Umfeld an der Angst „erkrankt“ sind, dann deshalb, weil das Angstsystem „aktiviert“ jedoch nicht mehr „beendet“ worden ist. Körper und Geist befinden sich in einem anhaltenden Erregungszustand, da die angstauflösende Reaktion ausbleibt.
Fakt 3: Die „Angst des Menschen“ gibt es nicht. Die Angst ist immer ein persönliches Phänomen – auch wenn wir gewisse Angstvorstellungen mit anderen teilen. Unsere persönlichen Ängste und unser Angsterleben werden immer durch unsere biologisch-genetische Veranlagung, unsere Erfahrungen und unsere Erziehung bestimmt. Die wichtigste Rolle spielt jedoch die Erfahrung, da die biologische Angst auch unser emotionales Gedächtnis verwaltet, immer wieder dazulernt und sich ihrer Umwelt anpasst.
Fakt 4: Die Angst untersteht nicht unserem freien Willen. Wir können nicht selbst entscheiden, welche Personen, Dinge, Worte oder Gedanken starke Reize auf unseren Organismus ausüben und ein Angsterleben auslösen. Es passiert einfach. Dass der Mensch zur Furchtlosigkeit erzogen werden kann, ist ein Mythos! Man kann ihn nur zum abgestumpften Wesen dressieren, dem es egal ist, ob es stirbt oder nicht. Tatsache ist: ohne unseren Angstmechanismus im Gehirn, wären wir nichts anderes als sabbernde, teilnahm- und emotionslose Kreaturen, die – kaum geboren – in eine Ecke kriechen und auf den Tod warten.
Fakt 5: Der Mensch beschäftigt sich seit seiner Bewusstwerdung mit der Angst. Bereits die frühsten Philosophen, Mediziner, Theologen und Juristen haben sich mit ihr auseinandergesetzt. Ihre wissenschaftliche Erforschung nahm also keineswegs erst im 19. Jahrhundert ihren Anfang, wie vor allem in den „jüngsten“ geisteswissenschaftlichen Disziplinen (insb. Psychologie und Soziologie) immer wieder gerne behauptet wird, um sich von den „älteren“ abzuheben und einen „naturwissenschaftlichen“ Touch zu geben. Darüber hinaus gestaltet sich auch die Zusammenarbeit zwischen den Geistes- und Naturwissenschaften im Allgemeinen als schwierig, konzentriert sich Letztere (fast) ausschliesslich auf die physiologischen Auswirkungen der Angst. Dies ist auch eine der Hauptgründe, warum ein Grossteil unseres Angstwissens totgeschwiegen, ignoriert oder verfälscht wird.
Das aktuelle Angstbild ist das Bild eines ohnmächtigen Kulturmenschen, der mit seiner Angst nicht mehr umzugehen weiss. Das öffentliche Angstverständnis spiegelt ein Zerrbild der Angst wider, das nicht ihrem wirklichen Wesen entspricht. Tatsache ist: die Angst ist eine biologisch verankerte Urkraft, die sich sowohl körperlich als auch geistig bemerkbar macht. Alles, was wir sinnlich wahrnehmen und empfinden, wird durch sie beurteilt. Alles, worüber wir nachdenken, wird durch sie beherrscht. Jede Erinnerung und jede Erfahrung wird von ihr überschattet. Jede Erfindung und jedes Kunstwerk wird durch sie inspiriert. Egal, was wir denken und wie wir uns verhalten, immer zieht sie im Hintergrund die Fäden. Bei jedem Schritt, den wir tun, geht sie mit. Sie versteckt sich in jedem Satz, der gesprochen oder niedergeschrieben wird. Jede Wissenschaft und Religion ist ihr entsprungen. Jedes Lebenssystem und jemals erdachte Mensch-, Welt- und Selbstbild fundiert auf ihr. Sie ist eine wahre Meisterin auf ihrem Gebiet! Hätten sich ihre Überlebensstrategien nicht seit jeher bewährt, die Evolution hätte sie – und den Menschen – schon längstens aus ihrem Bauplan eliminiert!
Die Angst bestimmt seit jeher die Lebens-, Alltags- und Weltgeschichte des Menschen. Die ältesten uns überlieferten Relikte und Rituale zeugen von der Angst, die frühesten Texte berichten von ihr, die ersten Philosophen haben sich mit ihrem Wesen auseinandergesetzt. Wo sich die Erkenntnisse von Geistes- und Naturwissenschaften ergänzen, ergibt sich ein Bild von der Angst, das vieles zu erklären vermag und zu ihrem Verständnis beiträgt. Dieses Angstbild möchte ich Ihnen vermitteln!
Die Geschichten, die ich Ihnen hier erzähle, entspringen nicht der Fiktion. Es sind wahre Geschichten über Ihre Vorfahren und Mitmenschen. Es sind Berichte über wichtige Ereignisse, die durch die Angst ausgelöst wurden, Symbole oder Überzeugungen, die der Angst entsprangen und seit Generationen eine Überlieferung finden, es sind Gedanken über die Angst, die grosse Denker oder Schriftsteller zu Papier brachten oder Erkenntnisse der modernen Wissenschaften, die mit unserem überlieferten Wissen über die Angst im Einklang stehen.
Ich bin überzeugt, dass sich Ihre Angst in den hier zum Besten gegebenen Beiträgen wiedererkennen wird. Denn wie der Historiker Joel F. Harrington es einmal formulierte: „Furcht und Angst gehören untrennbar zur menschlichen Existenz. Wenn man so will, sind wir Menschen durch diese Grundkonstante über die Jahrhunderte hinweg miteinander verbunden.“
Zur Einführung ins Thema empfehle ich Ihnen die Beiträge „Was ist Angst?„, „Das Wort Angst“ und „Amygdala – Unser Angstmechanismus im Gehirn„.
Möchten Sie einen Überblick über die Beiträge? Dann klicken Sie hier!
Und falls Sie mehr über mich erfahren möchten, klicken Sie hier.
Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen auf meinem Blog!
Ihre
Dr. Nicole J. Bettlé